|
Wirtschaftsräume definieren sich schon lange nicht
mehr nur lokal oder regional. In Zeiten der Globalisierung nimmt die
internationale Verflechtung wirtschaftlicher Beziehungen stetig zu. Damit
wird zugleich eine neue – vielfach unterschätzte – Quelle möglicher
Konflikte "importiert": oftmals sind es schlicht Unterschiede in den
Gepflogenheiten, Sitten und Geschäftsgebräuchen der Beteiligten, die zu
Missverständnissen und Verstimmungen führen und sich schließlich zu "echten"
Konflikten auswachsen.
Werden derartige Konflikte gerichtlich "behandelt", gleicht dies einer
Behandlung der Symptome – die eigentlichen Ursachen werden nicht
thematisiert, oftmals noch nicht einmal wahrgenommen. Hier treten die
Vorteile einer intelligent eingesetzten Mediation besonders deutlich zu
Tage. Frühzeitig eingesetzt kann eine interkulturelle Mediation einen
wichtigen Beitrag liefern, Prozesse des Zusammenfindens unterschiedlicher
Mentalitäten und Kulturen zu unterstützen – Mediation beugt hier der
Entstehung oder Verfestigung von Konflikten vor, bevor es zu einer von
beiden Seiten nicht gewünschten Eskalation kommt.
Die Beispiele für konfliktlösende oder gar präventive Einsatzmöglichkeiten
der interkulturellen Mediation sind breit gestreut:
|
Vertragsbeziehungen mit ausländischen
Geschäftspartnern |
|
internationale Konsortien, Arbeitsgemeinschaften und
joint ventures |
|
grenzüberschreitende Fusionen und sonstige
Restrukturierungen mit Auslandsbezug |
|
Gründung von Tochtergesellschaften und Niederlassungen
im Ausland, etc. etc. |
Mediation hat in all diesen Zusammenhängen ein großes
Potential, die Bildung und Entwicklung der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit zu fördern. Unterschiedliche Bedürfnisse im Umgang
miteinander werden frühzeitig transparent gemacht, kulturell bedingten
Missverständnissen wird vorgebeugt und die Herausarbeitung der gemeinsamen
Interessen ermöglicht eine Konzentration auf die eigentliche Zielsetzung der
Kooperation: die Erzielung des best-möglichen wirtschaftlichen Erfolges.
Die Erfahrung zeigt: Unternehmen, die solchen vermeintlichen "soft facts"
keine Bedeutung beimessen, finden sich überproportional in der Gruppe der
gescheiterten internationalen Projekte wieder. Es gilt also nur, aus diesen
Erfahrungen zu lernen.
|