Die Abwicklung größerer Projekte ist häufig eine konfliktträchtige Angelegenheit, und zwar unabhängig davon, ob es sich um Projekte im Bereich

Bau (z. B. Neubau, Umbau, Sanierung, Projektentwicklung etc.)

Anlagen- und Systemgeschäft (z. B. Aufbau oder Verlagerung von Fabrikationsanlagen oder Teilen davon etc.)

Großmaschinenbau (z. B. Werkzeugmaschinen, Pressen, Bergbaumaschinen etc.)

Aufbau von Infrastrukturnetzen (z. B. Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation etc.)

oder ähnlichen Bereichen

handelt.

Ursachen für derartige Konflikte können z. B. sein:

versteckter Dissens im Vertrag

Kommunikationsprobleme bei der Abwicklung ("Missverständnisse")

mangelnde Dokumentation während der Vertragsabwicklung

Lieferprobleme

Schwierigkeiten beim Kunden, die zugesagten Beistellungen

rechtzeitig und in vertragsgemäßer Weise zur Verfügung zu stellen

zu späte Kommunikation von eigenen Schwierigkeiten ("unter der Decke halten")

Überforderung einzelnen Mitarbeiter

mangelnde Personalkapazität in der Abwicklung

Sorge von Mitarbeitern, eigene Schwierigkeiten zu offenbaren ("Verlust des Gesichtes")

und vieles mehr

Eine Projektabwicklung ist gekennzeichnet durch eine langfristige Beziehung zwischen den beteiligten Unternehmen sowie der beteiligten Mitarbeiter / Teams, die bis zur endgültigen Abwicklung des Projektes – oft erst nach vielen Jahren – aus dem Sachzwang der Abwicklung des Projektes aufrechterhalten werden muss. Diese Beziehung sollte von einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre geprägt sein, um im Ergebnis eine gemeinsame erfolgreiche Projektabwicklung sicherstellen zu können. Entstehen nun Konflikte und eskalieren diese gar im Laufe der Zeit, so ist der gemeinsame Erfolg gefährdet.

Ein Gang zum Gericht oder Schiedsgericht würde unweigerlich zur wechselseitigen Stigmatisierung, damit zur Verfestigung der Positionen und so zu einer weiteren Eskalation des Konfliktes führen mit der nahezu unweigerlichen Konsequenz, dass die Beziehung zwischen den Projektpartnern nachhaltig belastet und so der gemeinsame Erfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit ernsthaft gefährdet wird.

Ziel muss es daher sein, im Falle eines erkennbaren Konfliktes bereits sehr frühzeitig gegenzusteuern und diesen in einer zukunftsorientierten, den gemeinsamen Erfolg in der Projektabwicklung sicher stellenden Art und Weise zu lösen.

Und was bietet sich da als geeignetste Form der Konfliktbewältigung an: die Mediation! Nur mit diesem Verfahren lässt sich eine Verhärtung der Fronten, eine Zementierung der von den Parteien eingenommenen Positionen vermeiden, weil hier die Parteien unter Einbeziehung ihrer individuellen Interessen, aber auch der Projektbedürfnisse, eine zukunftsorientierte, maßgeschneiderte Lösung mit Unterstützung des Mediators erarbeiten können.

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